Das Naturrevier der "Torbiere Sebine" Few notes in English Introduction a la R.N. des  Tourbieres du Sebino

Associazione La Schiribilla

Associazione "La Schiribilla" - Torbiere del Sebino

Associazione La Schiribilla Few notes in English Introduction a la R.N. des  Tourbieres du Sebino
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Das Naturrevier der "Torbiere Sebine" (Sebine Torfgruben) liegt zwischen der Franciacorta und dem Iseosee. Das Gebiet, das sich auf einer Fläche von zirka 360 ha. ausdehnt, erstreckt sich zwischen den Gemeinden von Iseo, Provaglio d'Iseo und Cortefranca. Man kann drei bestimmte Gebiete unterscheiden: im Norden, dem See entlang, das Moorgebiet von der "Lametta", in der Mitte die "Lama" mit den typischen Wasserspiegeln und im Suden die vom Tonabbau entstandenen Gruben.

GEOLOGISCHE ENTWICKLUNG DES GEBIETS

Vor 10.000 Jahren bildete der Gletscherruckzug südlich des Sees eine breite Senke zwischen zwei Moranenketten, die bald mit Schmelzwasser gefüllt wurde. Im Laufe der Jahrtausende lagerten sich Pflanzenstoffe auf den Boden ab~ eine dicke Schicht von organischen Stoffen bedeckte das Becken, die sich dann in Torf umwandelte. Die spätere Torfgewinnung verlieh dem Gebiet das heutige Aussehen. Die Ausschachtungen bildeten vieleckige Becken, die sich bald mit Wasser füllten und die voneinander von Wasserzungen getrennt waren. Diese dienten zum Transport des Torfs auf Karren.

DER TORFABBAU

Im Jahre 1863 begann die Ausbeutung des Torfvorkommens. Zum Ausgraben benutzte man eine Schaufel mit einem bis zu fünf Metern lange Griff (das war die maximale Tiefe der Schicht). Die Arbeit war sehr anstrengend und dauerte von Morgen bis Abend, von März bis Oktober.
Es wurden Torfsau1en in Grobe von zirka l5xl5x90 cm. ausgehoben, die dann in Stucke geteilt und vor dem Verkauf in der Sonne getrocknet wurden.
Am Anfang wurde der Torf in der Neuentstandenen Industrie (Spinnereien, Fabriken) benutzt, später gebrauchte man ihn meistens für die Heizung der auser. In der "Lama" ging der Abbau bis zum Jahre 1950 weiter, wahrend er in der "Lametta" bis zu den Siebziger Jahren dauerte. Diese Arbeiten endeten schließlich mit der Einführung von den ersten Maf3nahmen zum Schutz des Gebiets.

DAS WASSER

Wahrend des Abbaus füllten sich die Gruben mit Wasser, das sowohl vom nahgelegenen See als auch vom Regen und von einigen Bachen kam. Ein Teil des Wassers verdunstete oder erreichte den See durch einen künstlichen Kanal.
Die Wassertiefe der Lama (185 m. u.d.M. betragt 4-5 Meter, wahrend die Tongruben tiefer sind. Diese geringe Tiefe verursacht eine grobe Temperaturschwankung: im Sommer verdunstet das Wasser, im Winter friert es oft.
Im Wasser findet man viele tierische oder pflanzliche Mikroorganismen, die hin und her schweben oder auf dem Grund leben. Diese Situation ist in rascher Entwicklung wegen der zahlreichen Pflanzen, die sich im Wasser befinden und ständig wachsen, wegen der brüchigen Beckenrander und wegen des heranwachsender Rohrs im weniger tiefen Wasser.

DIE WASSERFAUNA

Die autochthonen, in den Torfgruben anwesenden Fischarten sind: der Hecht, die Schleie, der Karpfen, der Aal, der Flussbarsch. Seit kurzer Zeit ist leider der Welsch, eine nicht autochthone, aus den osteuropäischen Flüssen stammende Fischsorte, erschienen.

DIE PFLANZENWELT

Die Pflanzenwelt ist sehr vielfältig. Zu den auffälligsten Sorten zahlen die Wasserrose (die von Mai bis September blüht), die Iris und viele Sorten von Seggen, die einmal zum Flechten von Stühlen und Hockern benutzt wurden. Anwesend sind auch Schachtelhalme, Farnkräuter, Rohrkolben, Binsen und einige seltene Sorten bei der lombardischen Pflanzenwelt, wie die Hottonia palustris. Unter den Baumarten findet man typische Pflanzen feuchter Gebiete, wie z.B. Erlen, Weiden, Pappeln, Platanen, Faulbaume, Ulmen usw.

DIE VOGELWELT

Das wichtigste und bekannteste natürliche Element des Reservats ist die Vogelwelt. Nach der Einführung von Schutzmabnahmen sind die Vogelarten von 12-16 in den Siebziger Jahren auf 28-30 (nach der Zahlung im Jahre 2000) gestiegen.
Einige Arten (der rote Reiher, die Tafelente, der Weidenrohrsanger) bauen das Nest nur hier (man kann sie in keiner anderen Gegend um Brescia finden), aber im Reservat nisten auch viele andere Vogelarten, wie die Stockente, der Fischreiher, der Teichrohrsanger, die Knackente, das Teichhuhn, der Hockerschwan, die Lachmöwe, die Gabelweihe, der Taucher, das Blasshuhn, der Eisvogel und der Nachtreiher.
Sehr interessant sind auch die wandernden Vogel: im Winter und im Frühling kann man Reiherenten, Krickelten und Loffelenten sehen. Das ganze Jahr hindurch sieht man auf den Bäumen hungrige Kormorane, die sich in der Sonne trocknen und je nach Jahreszeit kann man Falken, die Rohrdommel, die schwarze Seeschwalbe und andere kleinen Singvogel erblicken.

DIE PRAHISTORISCHEN SIEDLUNGEN

Verschiedene Funde, z.B. handgefertigte Stein- und Metallgegenstande, die beim Torfabbau gefunden wurden, zeugen von der Anwesenheit prähistorischer Siedlungen in dieser Gegend.
Einige Steingegenstande, die bei Cerreto, in der südlichen Zone, gefunden wurden, gehen zur Mittelsteinzeit (8300-4500 v.Chr.) zurück. Andere Stein- und Metallgegenstande zeugen von der Anwesenheit des Menschen in der späten Kupferzeit und in der Bronzezeit (2000-1000 v.Chr.). Diese Gegend war auch später bewohnt, wie die Überreste von römischen Gräbern (I Jhr. v.Chr.-II Jhr.nach Chr.) beweisen.

DAS KLOSTER SAN PIETRO IN LAMOSA

Das Kloster erhebt sich dort, wo man früher einen Heidentempel errichtet hatte und zeigt von außen romanische architektonische Zuge. Der älteste Teil (die kleine eckige Apsis und der Glockenturm) reicht sicherlich auf 1000 zurück, wahrend der Wiederaufbau zwischen 1000 und 1500 die heutige Form bestimmt hat. Ein Schriftstuck aus dem Jahre 1083 bezeugt, dass die Kirche von einigen langobardischen Adligen den kluniazensischen Mönchen geschenkt wurde. Im Jahre 1535 wurde das Kloster Eigentum der Domherren von San Salvatore in Brescia. Diese blieben bis zur napoleonischen Zeit hier, als das Kloster enteignet und an eine Familie verkauft wurde, die einen Teil des Bauwerks noch heute besitzt.
Im Inneren kann man schone Fresken aus verschiedenen Epochen (von 1300 bis 1500) bewundern, die vor kurzem restauriert wurden. Das Denkmal wird vom "Verein der Freunde des Klosters" gepflegt (Te! .030/9835034 für die Besichtigungen)
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DIE GRUNDUNG DES NATURRESERVATS

Die ersten Naturschutzmabnahmen wurden in den Siebziger Jahren getroffen und die Torfgruben wurden durch das regionale Gesetz N.86 vom Jahre 1983 ein Naturreservat der Region Lombardei. Sie werden von einer Genossenschaft verwaltet, die aus Vertretern der Gemeinden Iseo, Provaglio d'Iseo und Corte Franca, aus der Provinz Brescia und aus der Berggemeinschaft des Sebino besteht. Durch die Ministerialverordnung 11.6.84 wurden die Torfgruben als "Gebiet von internationalem Interesse für die wandernde Vogelwelt" laut dem Abkommen von Ramsar erklärt. Die Europäische Union hat das Torfgebiet als "Gebiet gemeinschaftlichen Interesses" und als Geschützte Spezialzone" anerkannt und ist außerdem in der Gruppe europäischer Schutzgebiete als "Natur 2000" ernannt worden.
Die Ziele des Reservats sind:
- die Natur- und Landschaftseigenschaften der Torfgruben zu schützen;
- den Vögeln einen Aufenthalt und eine dem Nestbau geeignete Umwelt zu sichern;
- die Nutzung des Gebiets zu wissenschaftlichen, didaktischen und erholenden Zwecken zu regeln

DAS PROJEKT "LIFE-NATURA"

Um die Bewahrung und den Schutz der verschiedenen Elemente des Biotops zu sichern, hat man vor kurzem das Projekt "Life-Natura" einbezogen, das von der EU, der Region Lombardei, der Provinz, der Berggemeinschaft und den drei einbezogenen Gemeinden finanziell unterstutzt wird. Es zielt dahin, innerhalb von drei Jahren die Umweltwiederherstellung und den Schutz der biologischen Unterschiede des Reservats zu sichern und auch die einheimische Gemeinde in die Arbeit zu verwickeln.

NUTZLICHE INFORMATIONEN

Die Besucher werden aufgefordert, laute Gerausche zu vermeiden und mit Vorsicht zu gehen. Wenn man die Vogel am Besten beobachten will, sollte man ein Fernrohr benutzen, passende Kleidung (z.B. grelle Farben vermeiden) und besonders passende Schuhe tragen, da der Boden bei Regen schlammig oder auch tagelang überschwemmt sein konnte.
Man empfiehlt auch den Führer "Torbiere del Sebino", der von der Genossenschaft veröffentlicht wurde. Er enthält umfangreiches Material über alle natürlichen Aspekte der Gegend.
Weitere spezifische Informationen über die natürlichen, historischen und künstlich-architektonischen Aspekte der Torfgruben und des Klosters findet man in Fachausgaben, deren Liste bei der Genossenschaft erhältlich ist.

NOTE DI ANGELO DANESI
TRADUZIONE DI ANNAMARIA BARBERA

 

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